Sozialwissenschaftler*in für sozial-ökologische partizipative Forschung (m/w/d)

AGIAMONDO e.V. ist der Personaldienst der deutschen Katholik*innen für Entwicklungszusammenarbeit. Im Zivilen Friedensdienst bieten wir Fachkräften die Chance zu einem sinnerfüllten Dienst in der Zusammenarbeit mit lokalen Entwicklungsakteuren. Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Personalprogramm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden. Zusammen mit kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen in Kolumbien will AGIAMONDO durch friedensfördernde Maßnahmen einen Beitrag zur dortigen zivilen Konfliktbearbeitung und zur nachhaltigen gerechten Entwicklung des Landes zu leisten.

Die eingetragene Nichtregierungsorganisation (NRO) “Centro Sociojurídico para la Defensa Territorial – SIEMBRA” unterstützt lokale Gemeinschaften in ihrem Kampf, die Kontrolle über ihre Gebiete zu erlangen, was angesichts weit verbreiteter Enteignung und Ausbeutung sehr herausfordernd ist. SIEMBRA leistet zu diesem Zweck sozialrechtliche Begleitung und Unterstützung verschiedener Prozesse an der Pazifikküste des Chocó, in Cajamarca, Tolima und Huila, mit dem Ziel, zur Verteidigung und Gewährleistung der Rechte beizutragen.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Engagement rund um den Fluss Atrato, dem vom Verfassungsgericht 2016 mit dem Urteil T622 eine eigene Rechtspersönlichkeit zugesprochen wurde. Dabei geht es sowohl um die Wiederherstellung seiner natürlichen Merkmale, wie zum Beispiel der Wasserqualität, als auch um die Unterstützung der dort lebenden Gemeinden. Durch ihre Mitarbeit unterstützen Sie SIEMBRA dabei, die Durchsetzung des Urteils T622 voranzubringen, indem Sie die betroffenen Gemeinden und Organisationen durch Recherchen, Analysen und kommunikative Arbeit bei der Einforderung ihrer Rechte unterstützen.

Ihre Aufgaben

• Sie analysieren und forschen zu den bestehenden Konflikten rund um den Fluss Atrato, z.B. zu den Themen: illegaler Bergbau, Abholzung, Fischerei, Landnutzung und -konflikte.
• Sie bewerten die Umsetzung des Urteils T622 durch verschiedene Akteure und analysieren die damit verbundenen Umwelt- und sozialen Folgen.
• Sie unterstützen bei Gesprächen und Verhandlungen mit der Regierung zur Umsetzung des Urteils T622.
• Sie bringen Ihre Expertise ein bei der Erstellung von Berichten und Analysen zur Unterstützung der von SIEMBRA begleiteten Opfergruppen in den Bereichen Kommunikation und Interessenvertretung.
• Sie tragen zur Entwicklung nationaler und internationaler Advocacy-Strategien für SIEMBRA und die begleiteten Gemeinden bei.
• Sie verantworten die ordnungsgemäße Verausgabung und Verwaltung der Finanzmittel vor Ort entsprechend der Geberrichtlinien und der Vorgaben von AGIAMONDO. Dabei arbeiten Sie partnerschaftlich mit der Partnerorganisation zusammen.

Ihr Profil

• Sie verfügen über einen relevanten Hochschulabschluss in einem sozial- oder geisteswissenschaftichen Fach, wie beispielsweise Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie oder Anthropologie.
• Sie können auf mindestens 3 Jahre internationale Berufserfahrung mit sozial-ökologischen Themenschwerpunkt in NGOs oder sozialen Organisationen zurückgreifen.
• Ihre Methodenkenntnisse erstrecken sich auf Forschungsprozesse zu Extraktivismus und/oder sozio-ökologischen Konflikten sowie deren Auswirkungen auf die Gemeinschaft.
• Erfahrungen zur Entstehung von, Zusammenhängen zwischen und Zuarbeit zu Umweltschutzgesetzen und damit verbundenen Aktionsplänen sind für diese Position von Vorteil.
• Sie bringen gutes Fachwissen zu Umweltkonflikten, insbesondere im Zusammenhang mit Wassernutzung (Bergbau, Fischerei, Erosion) mit.
• Sie haben sehr gute Spanischsprachkenntnisse.
• Sie sind EU-Bürger*in oder Schweizer*in und Sie identifizieren sich mit den Zielen und Anliegen kirchlicher Entwicklungs- und Friedensarbeit